Feuer machen wie unsere Vorfahren:

Die Kunst des Feuermachens mit Feuerstein und Stahl (flint and steel)

In einer Welt voller moderner Bequemlichkeiten kann es leicht sein, die alten Techniken des Feuermachens zu vergessen. Doch die Kunst, Feuer mit Feuerstein und Stahl zu entfachen, ist eine
zeitlose Fertigkeit, die nicht nur praktisch ist, sondern auch eine Verbindung zu unseren Vorfahren und der Natur herstellt. Im englischen heißt diese Technik flint and steel, dieser Name hat sich auch
im deutschsprachigen Raum durchgesetzt. In diesem Blogbeitrag erkunden wir die Schritte zum Feuermachen mit Feuerstein und Stahl, einschließlich der Verwendung von Charcloth und einem Zundernest.

Feuerstein und Stahl: Die Grundlagen:

Ein Feuerstein und ein Stück Stahl (Feuerstahl-Empfehlungen auf Amazon – Affiliate Link) sind die grundlegenden Werkzeuge für diese alte Feuermachtechnik. Der Feuerstein ist ein hartes Gestein, das bei einem Schlag mit dem Stahl Funken erzeugt. Am besten verwendet man Silex (Feuerstein), aber es funktioniert auch mit anderen Mineralien. Der Stahl, oft in Form eines Messers oder eines speziellen Feuerstahls, dient dazu, die
Funken zu erzeugen. Dabei muss es sich um Kohlenstoffstahl handeln; hochlegierte Stähle/Edelstähle funktionieren nur sehr dürftig oder gar nicht aufgrund ihres hohen Chromgehalts. Die Funken werden dann mit Zunder aufgefangen, um ihn zum Glühen zu bringen und schließlich mit dem Zundernest ein Feuer zu entfachen.

Das Zundernest vorbereiten:

Ein Zundernest ist ein Material, das die Funken auffängt und den Nährstoff für die erste Flamme bietet. Es kann aus verschiedenen Materialien hergestellt werden, darunter trockenes Gras, Moose,
Baumrinde, Bast, Samenschirmchen, Rohrkolbensamen, trockene Farnblätter oder Vogelnester. Die Kunst besteht darin, das Zundernest so vorzubereiten, dass es leicht entzündet werden kann, sobald
die Glut eingelegt und Sauerstoff zugeführt wird.
Wichtig dabei ist eine graduelle Verteilung von fein nach grob: Das “Herz” des Zundernests sollte sehr feinen Initialzunder enthalten; außen herum sollten Gräser oder trockenes Farn in zunehmender Größe platziert werden.

Den Funken fangen und das Feuer entfachen:

Sobald das Zundernest vorbereitet ist und das Charcloth bereit ist, kann der Prozess des Feuermachens beginnen. Durch Schlagen des Stahls gegen den Flint erzeugt man Funken, welche
vom Charcloth oder anderem Zunder aufgefangen werden. Sobald das Charcloth oder der Zunder glüht legt man ihn äußerst vorsichtig ins Herz des Zundernests. Durch langsames Wedeln sowie
behutsames Pusten wird Sauerstoff in den Zunder gebracht. Die Glut sollte allmählich größerwerden bis sie schließlich den gesamten Zunder entflammt; dieser Moment markiert den erfolgreichen Abschluss dieser Technik!

Die Bedeutung dieser alten Kunst:

Das Feuermachen mit Feuerstein und Stahl mag auf den ersten Blick archaisch erscheinen; jedoch handelt es sich um eine wertvolle Fertigkeit welche uns verdeutlicht wie abhängig wir von den natürlichen Ressourcen um uns herum sind. Es erfordert Geduld Geschicklichkeit sowie ein Verständnis für die Elemente; belohnt jedoch mit einem tieferen Verständnis für die Natur sowie unserer Fähigkeit in der Wildnis zu überleben.

Herstellung von Charcloth:

Charcloth ist ein wichtiger Bestandteil des Feuermachens mit dieser Technik. Es wird durch das Erhitzen von Baumwollstoff (ganz wichtig: kein Textilmix, es muss reiner Baumwollstoff/Leinenstoff sein. Kunstfasern funktionieren nicht) in einer luftdichten Umgebung hergestellt, bis es verkohlt ist. Charcloth fängt Funken leicht auf und glimmt lange genug, um Zunder zu entzünden. Die Herstellung von Charcloth erfordert Geduld und Sorgfalt, aber es ist eine lohnende Investition für jede Survival-Ausrüstung. Wir empfehlen eine alte Bonbon-Dose mit einem kleinen Loch im Deckel für die Herstellung von Charcloth. Diese Dose wird vollständig mit Baumwollstoff gefüllt und dann in die Glut des Feuers gestellt.

Fazit:

Das Feuermachen mit Feuerstahl und Stahl ist mehr als nur eine praktische Fertigkeit – es handelt sich um eine Kunstform, welche uns mit unseren Vorfahren verbindet. Außerdem lehrt uns diese alte Technik nicht nur ein umfangreicheres Verständnis für natürliche Materialien und Zunder. Es bringt uns auch Ruhe, Geduld und Durchhaltevermögen bei. Also schnapp dir einen Feuerstein und ein Stück Stahl und entdecke die Freude am Feuermachen wie ein echter Waldläufer!

Wenn du mehr über das Feuermachen lernen möchtest, sei bei unseren Survival Elementskurs „Feuer“ vom 06. – 09.06.2024 in der Lausitz dabei.

In dem kurzen Video zeigt die Donald wie das mit dem Flint and Steel  praktisch geht.